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Flugunglück in Hessen - Cessna erfasst Spaziergänger - Frauen und Junge tot

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Feuerwehr vor Ort: Neben den drei Todesopfern gab es auch fünf Verletzte.
Feuerwehr vor Ort: Neben den drei Todesopfern gab es auch fünf Verletzte. © dpa / Martin Engel

Eine Cessna hat auf einem Flugplatz in Osthessen eine Menschengruppe erfasst. Bei dem schlimmen Unglück sind drei Menschen ums Leben gekommen. Die Ermittlungen gehen weiter.

Cessna schießt über Landepiste hinaus - Ursache weiter unklar

15. Oktober 2018, Update vom 7.06 Uhr:

Nach der tödlichen Flugzeuglandung in der hessischen Rhön sind die Identitäten von zwei der getöteten Spaziergänger weiter unbekannt. Das sagte ein Sprecher der Polizei Ostfulda am Montagmorgen. 

Zwar habe die Polizei am Sonntagabend die erste Tote identifizieren können - Näheres zu der 1978 geborenen Frau oder ob die drei Opfer miteinander verwandt sind, wurde jedoch nicht gesagt. „Bisher ist noch nichts bestätigt“, sagte der Polizeisprecher.

Video: Flugzeugunglück auf der Wasserkuppe

15. Oktober 2018, Update vom 6.05 Uhr:

Nach der missglückten Landung eines Kleinflugzeugs in der hessischen Rhön mit drei Toten gehen die Ermittlungen zur genauen Ursache am Montag weiter. Auf der Wasserkuppe war eine Maschine vom Typ Cessna am Sonntagnachmittag über das Ende der Landepiste hinausgeschossen. Auf einer direkt dahinter verlaufenden Straße erfasste das Flugzeug drei Spaziergänger, die sofort tot waren. Der 56-jährige Pilot hatte nach bisherigen Erkenntnissen zuvor versucht, nach einem ersten Landeversuch durchzustarten, was ihm aber nicht gelang.

Augenzeugin unter Schock

Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen waren noch am Sonntag zur Unglücksstelle gereist und untersuchten das Flugzeug. Auch die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen auf. Die Maschine mit insgesamt vier Männern an Bord stammt aus dem Raum Ludwigshafen/Mannheim. Sie wollten einen Ausflug auf Hessens höchsten Berg machen. Die Insassen erlitten nach Angaben der Polizei ebenso wie eine Augenzeugin einen schweren Schock.

Der Flugplatz-Chef und Leiter der Fliegerschule Wasserkuppe, Harald Jörges, vermutete einen Pilotenfehler als Ursache. Nach seinen Informationen seien die Wetterverhältnisse zum Zeitpunkt der Landung perfekt gewesen.

Bislang ein Opfer identifiziert

Bei den drei Toten handelt es sich um zwei Frauen und ein Kind. Bis zum Sonntagabend war erst eine Tote identifiziert. Die 1978 geborene Frau stammte der Polizei zufolge aus einem benachbarten Landkreis. Ob die drei Opfer miteinander verwandt waren, war zunächst unklar. Stunden nach dem Unfall wurden die Leichen am Sonntagabend abtransportiert

Update 21.14 Uhr: Ursache für Unglück wohl menschliches Versagen

Flugplatz-Chef Harald Jörges vermutet, dass der Unfall auf einen Pilotenfehler zurückzuführen sei. „Wahrscheinlich hat sich (der Pilot) zu spät entschieden durchzustarten.“ Womöglich sei die Maschine auch zu schwer beladen gewesen. Es handele sich um ein Flugzeug vom Typ Cessna 172, das eine Landegenehmigung für die Wasserkuppe gehabt habe.

Auch am Abend ist der Flugplatz noch weiträumig abgesperrt, die Unglücksstelle wird mit großen Scheinwerfern ausgeleuchtet.

Update 19.51 Uhr: Flugzeug kam erst weit nach Unfallstelle zum Stehen

Der Pilot der Cessna ist laut Polizei 56 Jahre alt, neben ihm waren drei weitere Männer an Bord des Flugzeugs. „Die wollten bei dem schönen Wetter einen Ausflug auf die Wasserkuppe machen und dann zurückfliegen“, sagte der Polizeisprecher.

Die von der Maschine erfassten Menschen hätten sich auf dem Gehweg einer Landstraße direkt neben dem Flugplatz befunden. Bislang ist noch nicht bekannt, ob die Todesopfer miteinander verwandt sind.

Das Flugzeug sei erst etwa 50 bis 70 Meter weiter zum Stehen gekommen. Die Augenzeugin, die einen schweren Schock erlitt, wurde an der Unglücksstelle betreut.

Nach dem Unfall wurde der Flugplatz weiträumig abgesperrt. Die Kripo Fulda nahm Ermittlungen auf, auch Spezialisten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen reisten an und untersuchten die Unglücksstelle.

Der Leiter der Fliegerschule Wasserkuppe, Harald Jörges, zeigte sich von dem tödlichen Unfall erschüttert. „Es ist ein tragisches Unglück“, sagte er: „Ich bin nur geschockt.“ Er selbst sei zum Zeitpunkt des Unfalls nicht am Ort gewesen. Die Aufsicht des Flugplatzes sei nach seinen bisherigen Erkenntnissen ordnungsgemäß besetzt gewesen.

Auch die hessische Landesregierung zeigte sich von dem Unglück tief betroffen. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer. Den Verletzten wünschen wir baldige Genesung. Zudem danken wir den Rettungskräften & der Polizei für ihren Einsatz“, erklärten Ministerpräsident Volker Bouffier und Innenminister Peter Beuth (beide CDU) über Twitter.

Update 19.11 Uhr: Erstes Todesopfer identifiziert

Der Polizei zufolge sind die drei Opfer sofort tot gewesen. Eine der beiden getöteten Erwachsenen sei mittlerweile als eine im Jahr 1978 geborene Frau identifiziert worden, von ihr habe man Ausweispapiere gefunden. Das Alter des toten Jungen wird mittlerweile mit „neun bis zehn“ angegeben.

Die Maschine stamme aus dem Raum Ludwigshafen/Mannheim und habe einen Ausflug zur Wasserkuppe unternommen.

Ein Polizeisprecher zählte zudem fünf Verletzte auf - neben den vier Cessna-Insassen auch eine Augenzeugin (siehe Eintrag um 18.27 Uhr). Sie alle hätten einen schweren Schock erlitten.

Der Unglücksort: Auf der Wasserkuppe erfasste die Cessna eine Menschengruppe.
Der Unglücksort: Auf der Wasserkuppe erfasste die Cessna eine Menschengruppe. © Google Maps

Update 18.52 Uhr: Laut Polizei keine weiteren Verletzten

Mittlerweile hat die Polizei klargestellt, dass es keine weiteren Verletzten bei dem Unglück gegeben habe. Die Bild hatte von acht Verletzten berichtet.

Update 18.27 Uhr: Todesopfer offenbar zwei Frauen und zehnjähriger Junge

Bei den Todesopfern soll es sich laut einem Polizeisprecher um zwei Frauen und einen zehnjährigen Jungen handeln. Der Pilot blieb bei dem Unglück unverletzt, sei jedoch wie auch die übrigen drei Insassen der Cessna zur Kontrolle in ein Krankenhaus gebracht worden. Zudem habe eine Augenzeugin einen schweren Schock erlitten.

Update 18.24 Uhr: Cessna startete kurz nach 15 Uhr in Mannheim

Dem Portal fllightradar24 zufolge ist die Unglücks-Cessna um 15.04 Uhr - und damit etwa 40 Minuten vor dem Unfall - in Mannheim gestartet. Demnach handelt es sich um eine Cessna F172N.

Update 18.12 Uhr: Cessna traf Landebahn nicht richtig und startete deshalb durch

Es gibt weitere Details zum Unglück. Demnach traf die Cessna bei der geplanten Landung die Landebahn nicht richtig, weshalb die Maschine wieder durchstartete. Allerdings bekam sie keinen Auftrieb mehr. Die wenig später erfasste Fußgängergruppe hat sich am Rande des Flugplatzes befunden.

Update 17.48 Uhr: Cessna gehört privatem Eigentümer

Die Unglücks-Cessna soll einem privaten Eigentümer gehören und in den vergangenen Tagen immer von Mannheim aus gestartet sein. Am Sonntagnachmittag sei sie laut Osthessen-News beim Durchstarten nach missglücktem Landemanöver nicht abgehoben, habe eine Absperrung durchbrochen und sei in eine wartende Zuschauermenge gerollt. Auch in Nordrhein-Westfalen gab es ein Unglück mit einem Kleinflieger: Ein Segelflugzeug blieb in Porta Westfalica in einer Baumkrone hängen - doch die Bergung bereitete den Einsatzkräften Probleme, wie owl24.de* berichtet.

Erstmeldung: Cessna stürzt in Fußgänger und tötet drei Menschen

Gersfeld - In Osthessen ist eine Cessna auf einem Segelflugplatz in eine Gruppe Fußgänger gestürzt. Dabei sind nach Polizeiangaben mindestens drei Personen ums Leben gekommen, darunter soll sich ein Kind befinden. Acht weitere Menschen sind nach Informationen der Bild verletzt worden - diese Zahl bestätigte die Polizei zunächst nicht. Es wurde Großalarm ausgelöst, Rettungskräfte sind vor Ort. Über das Unglück hatte Osthessen-News als erstes Medium berichtet. Auch die HNA* berichtet ausführlich über den Vorfall. 

Das Unglück habe sich am Sonntagnachmittag gegen 15.45 Uhr auf dem Berg Wasserkuppe in der hessischen Rhön nahe Fulda zugetragen. Zum Zeitpunkt des Unfalls habe keine Flugshow auf dem Gelände stattgefunden, die Wetterbedingungen seien gut gewesen.

Cessna wollte nach missglücktem Landemanöver noch einmal durchstarten

Die Cessna erfasste die beiden Erwachsenen und ein Kind, als sie beim missglückten Landemanöver noch einmal durchstarten wollte, wie eine Sprecherin der Polizei Fulda sagte. Die Cessna habe keinen Auftrieb mehr bekommen und dann eine Schranke durchbrochen. Dort erfasste sie am Sonntagnachmittag die Gruppe, die am Rande des Flugplatzes stand.

Die Sprecherin sagte, es habe sich zum Zeitpunkt des Unglücks keine Menschenmenge dort befunden.

Die Wasserkuppe im Drei-Länder-Eck Hessen, Bayern und Thüringen ist mit rund 950 Metern Hessen höchster Berg. Der Flugplatz liegt am Nordhang. Der Berg ist beliebt bei Flugsportlern jeder Art. Dort heben Segelflieger ab, kleine Motorflugzeuge und -segler starten zu touristischen Rundflügen. Auch etwa Ultraleichtflugzeuge, Gleitschirm-, Drachen- und Modellflieger gehen dort in die Luft. 20.000 Starts zählt der Flugplatz nach früheren Angaben im Jahr.

*HNA und owl24.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Netzwerkes

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mol

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